Unsere Aufgabe ist es, vermisste Personen zu suchen und diese sanitätsdienstlich zu versorgen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten der Suche:
Ein Großteil unserer Hunde wird im Bereich der Flächensuche ausgebildet. Unsere Aufgabe ist es dabei, in unwegsamen Gelände oder großen Waldflächen nach vermissten Personen zu suchen und diese bei einem Fund zu betreuen. Die Hunde werden so ausgebildet, dass sie unter der Leitung ihres Hundeführers freilaufend ein Gelände auf menschliche Witterung hin durchstöbern. „Hat der Hund eine Person gefunden, meldet er dies an den Hundeführer.“ Diese Meldung des Fundes nennt man Anzeige. Sie muss getrennt gelehrt werden und stellt höchste Ansprüche an die Ausbildung, da die Anzeige das unnatürlichste Verhalten für den Hund darstellt.
Ein weiteres Aufgabengebiet unserer Rettungshundestaffel ist das sogenannte Mantrailing. Dabei arbeitet der Hund angeleint im städtischen Gebiet von einem bekannten Ausgangspunkt aus. Um zu wissen, welche Person er suchen muss, bekommt der Hund zu Beginn der Suche einen Geruchsgegenstand mit dem Individualgeruch des Vermissten präsentiert und folgt daraufhin der Spur der Person. Im Gegensatz zu einer Prüfungssituation gibt es im Ernstfall keine Norm. Der vermisste Mensch kann jedes Alter haben, jeder Nationalität angehören, krank oder in seinem Allgemeinbefinden oder Verhalten verändert sein und sich an jedem erdenklichen Platz aufhalten. Der Hund darf also keinen Unterschied machen und muss zuverlässig jeden Fund anzeigen. Doch wie schafft man das?
Hunde lernen kontextspezifisch. Das heißt, jede erdenkliche Situation sollte mit dem Hund gesondert trainiert werden ("Aha, auch dieser Mensch gehört dazu und muss angezeigt werden!"). Das ist natürlich nicht möglich. Da aber nach einer gewissen Anzahl an Variationen einer Übung eine Verallgemeinerung im Lernverhalten auftritt, kann ein entsprechend ausgebildeter Hund auch eine ihm fremde Situation als Anzeigesituation erkennen und wird zuverlässig den Fund melden.