Die Ausbildung - Wie wird aus einem Menschen mit Hund ein Rettungshunde-Team?

Hunde und Menschen sind Individuen, deren Charakter maßgeblich in die Ausbildung eines Rettungshundeteams einfließt und berücksichtigt werden muss. Unsere Ausbilder arbeiten somit nicht nach "Schema F", das bei jedem Team funktionieren muss, sondern stimmen die Ausbildung auf jedes einzelne Team individuell ab (schließlich führen viele Wege nach Rom ;-) ). Doch eines ist jeder Ausbildungsmethode gemeinsam: der Spaßfaktor für den Hund! Für den Menschen natürlich auch, doch der Zweibeiner muss sich der Ernsthaftigkeit der ehrenamtlichen Rettungshundearbeit bewusst sein! Hundebesitzer, die in dieser Arbeit nur eine Beschäftigung für ihren Hund suchen oder ihr eigenes Image pflegen wollen, sind bei uns fehl am Platz! 

Ob Mischling, Schäferhund oder Labrador - den typischen Rettungshund gibt es nicht. Geeignet sind grundsätzlich alle leistungsstarken, nicht zu schweren Hunde, wenn sie körperliche Gesundheit, Gewandtheit, Nervenstärke, Lernfreude sowie Freundlichkeit gegenüber Menschen und Artgenossen mitbringen. Der Grundstock wird im Idealfall im Welpenalter gelegt. So lernt der junge Vierbeiner spielerisch seine Aufgaben kennen. Am Ende seiner etwa zweijährigen Ausbildung zeigt sich der erwachsene Suchhund konditionsstark, wesensfest, sicher, ruhig und sehr menschenfreundlich. 


Bevor ein Hund als Rettungshund eingesetzt wird, muss er einen Eignungstest sowie eine Rettungshundeprüfung nach DIN 13050 bestanden haben. Auch ältere Hunde können - bis zum Alter von 4 Jahren - mit der Ausbildung beginnen.

Der Rettungshundeführer ist als Helfer des Sanitätsdienstes des Deutschen Roten Kreuzes Mitglied der jeweiligen DRK-Bereitschaft.

Ausbildungsinhalte für einen Rettungshund

Geländegängigkeit:
Begehen von  glatten und beweglichen Untergründen zum Beispiel Schutt, Geröll, Blech, Gitterrosten, Glas, etc.

Gerätearbeit:
Begehen von Leitern waagerecht und schräg; Durchkriechen von Röhren; Überqueren einer Wippe, etc.

Gehorsamsarbeit:
Fußgehen angeleint und frei; Sitz; Platz; Steh; Heranrufen des Hundes; Ablegen unter Ablenkung; Lenken auf Entfernung (Detachieren), etc.

Anzeigeübungen:
Verbellen; Bringseln; Freiverweisen

Sucharbeit:
Mantrailing; Flächensuche; Trümmersuche; Wassersuche

Ausbildung zum Rettungshundeführer

Die Arbeit in und mit unserer Staffel erfordert ausgeprägten Teamgeist, Ausgeglichenheit, gute Kondition, Einsatzbereitschaft im Ernstfall und regelmäßiges Training mit dem Hund, um die Leistungsfähigkeit auf hohem Stand zu halten.

Die Ausbildung des Hundeführers umfasst unter anderem Kenntnisse in den Bereichen:

Sanitätsausbildung, mindestens Grundlehrgang
Karte und Kompass
Funkausbildung (BOS)
Abseilen
Kenntnisse in der Einsatztaktik in der Flächensuche (oder anderen Fachbereichen)
Kynologie (Lehre vom Hund)
Erste Hilfe am Hund

Die Mitglieder der Rettungshundestaffel Mühldorf treffen sich in der Regel zweimal wöchentlich zum gemeinsamen Training. An einem Tag stehen Gehorsamsübungen, Gerätearbeit und/oder Theorie auf dem Programm. An dem anderen Tag – meist am Wochenende – widmen wir uns den Such- und Anzeigeübungen, die natürlich an den jeweiligen Ausbildungsstand des Hundes und des Hundeführers angepasst sind.

Damit das Ganze auch Hand und Fuß hat, greift unsere Gruppe auf ein mehrköpfiges Ausbilderteam zurück. Jeder unserer Ausbilder hat einen mehrtägigen Lehrgang beim BRK-Landesverband absolviert, wird jährlich bei Ausbilderfortbildungen geschult und tauscht sich zudem regelmäßig mit erfahrenen Ausbildern anderer Rettungshundestaffeln aus.

Da Einsätze rund um die Uhr bei den widrigsten Wetterverhältnissen stattfinden können, wird auch bei jeder Witterung trainiert. Es gibt also kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung!